Hexen-Artikel

Luther und die Hexenf

„Es ist ein überaus gerechtes Gesetz, dass die Zauberinnen getötet werden, denn sie richten viel Schaden an, …“ So predigte Martin Luther im März 1526 vor der Wittenberger Gemeinde und bezog damit klar Stellung gegenüber den Personen, die sich als Hexen verdächtig machen sollten. 1540 wurden in Wittenberg vier Personen der Hexerei beschuldigt und abgeurteilt. Sie fanden den Feuertod. Insgesamt waren bis zum Jahr 1674 in der Lutherstadt 21 Personen von der Hexenverfolgung betroffen. In der Amtshauptmannschaft Kronach waren es 38 Personen, dies aber in einem weitaus kürzeren Zeitraum, von 1612 bis 1629.

Hexenverfolgung in Bamberger Hochstift

2012 fand in Bamberg eine umfangreiche Dokumentation und Ausstellung zur Hexenverfolgung im Hochstift Bamberg statt. Das Bayerischen Staatsarchiv und das Bambergischen Stadtarchiv stellten dazu aufschlussreiche Dokumente zur Verfügung, die das ganze Ausmaß dieser religiös initiierten Hexenjagd deutlich machten.

Brandmal Tafel

Bamberg hat den zu Unrecht als Hexen verfolgten, gemarterten und verbrannten Frauen, Männern und Kindern ein Mahnmal von imposanten Ausmaßen gesetzt: Siebeneinhalb auf drei Meter misst die Stahlplatte mit unterschiedlich großen Aussparungen, die, bei Dunkelheit hinterleuchtet, wie Brandfeuer wirken.

Fürstbischof

Von den 38 Opfern der Hexenprozesse in der Amtshauptmannschaft Kronach in der Zeit der Hexenverfolgungen im Hochstift Bamberg zwischen 1612 und 1631, ist das Schicksal der Lena Pantzerin aufgrund der guten Dokumentation am häufigsten in den verschiedensten Veröffentlichungen dargelegt worden. Sie gehörte mit zu den ersten Opfern, als im Hochstift Bamberg die Hexenjagd unter Fürstbischof Johann Gottfried von Aschhausen (1609-1622) und seinem Weihbischof Friedrich Förner (1612-1630) intensiviert wurde und nachgewiesene 884, aber vermutlich mehr als 1000 Personen dadurch ihr Leben lassen mussten. Unter Fürstbischof Johann Georg II. Fuchs von Dornheim (1623-1633), dessen Einsetzung Förner persönlich stark beeinflusste, wurden in der letzten Hexenverfolgungswelle im Hochstift Bamberg (1626-1630) ca. 2/3 der nachgewiesenen Hexenprozesse durchgeführt.

Die drei Flüchtigen wandten sich nach Nürnberg, wo sie Kontakt mit dem Ratsherrn Georg Heinrich Flock und der Familie Hofmann aufnahmen. Flock war Bamberger Ratsherr und nach Nürnberg geflohen, nachdem seine erste Frau Apollonia als Hexe hingerichtet wurde und man auch seine zweite Frau Dorothea, die aus der einflussreichen Nürnberger Familie Hofmann stammte, der Hexerei bezichtigte und im Dezember 1629 verhaftete. Nun versuchte er vom evangelischen Nürnberg aus, seine Frau durch Eingaben und Bittbriefe aus der Haft frei zu bekommen oder zumindest den Prozess zu verzögern.

Kronacher Hexenturm

Nicht nur das Hochstift Bamberg, auch Kronach hat eine „hexische“ Vergangenheit. Bis vor Kurzem spielte dies im Bewusstsein der Stadt und seiner Bürger keine oder lediglich eine verdrängte Rolle. Nun hat man in diesem Jahr begonnen, sich auch dieses nicht ganz einfachen Themas anzunehmen. Die Stadt Bamberg hat 2012 mit Themenwochen und einer Ausstellung in der Staatsbibliothek begonnen, die geschichtlichen Hintergründe der Hexenverfolgung im 16. und 17. Jahrhundert im Hochstift Bamberg aufzuarbeiten. Beides stieß auf großes öffentliches Interesse und führte auch zu kontroversen Diskussionen.

Bamberger Stadtarchiv

Die Thematik der Hexenverfolgung im 16. und 17. Jahrhundert hat nun auch Kronach erreicht. Die Stadt übernimmt eine Ausstellung des Staatsarchivs Bamberg, das 2013 seine archivierten Hexenakten der Öffentlichkeit in einer Ausstellung zugänglich machte. Die begleitenden wissenschaftlichen Vorträge über die Hintergründe der Verfolgung, der Hexenpolitik der Fürstbischöfe und die theologische und sozialethische Bewertung stießen bei den Bamberger Bürgern auf große Resonanz. Die Ergebnisse dieser Themenwoche sind in einem Buch zusammengefasst.

NEUER CRANACH-KRIMI

Cranach-Kronach-Krimi

von Wolfgang Polifka

KILL CRANACH



der Kronacher Cranach-Kriminalroman
kostet 11,99 Euro

Wolfgang Polifka hat mit „Kill Cranach“ eine Liebeserklärung an Kronach geschrieben. Sogar ein FBI-Vertreter ermittelt in der Stadt.

Ein Cranach-Krimi, ja, aber ebenso eine Liebeserklärung an die Cranach-Stadt, ein Kronach-Roman liegt hier zugleich vor. Und der kann selbstverständlich nicht ohne ein bisschen Mundart bei einigen Akteuren auskommen. Allerdings wird in „Kill Cranach“ „Oxford-Fränkisch“ gesprochen. Und „Oxford-Fränkisch“ versteht jeder, auch außerhalb Frankens – bis hin nach Baton Rouge, USA, woher die Vertretung des FBI mit Kronacher Wurzeln kommt.

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Der Verein „1000 Jahre Kronach“ hat „Kill Cranach“ herausgegeben als Beitrag zum Jubiläumsjahr gemäß seinem Anliegen „Cranach für alle“

Wolfgang Polifka

1947 in Kronach geboren. Als Produktmanager und Trainer für Kommunikation arbeitet er in Amerika, Asien und Europa. Seit 2003 freier Trainer, Dozent und Autor.

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